Mitte dieses Jahres starteten Chefarzt Prof. Dr. Martin Anetseder und Oberarzt Matthias Sagmeister aus der Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin ein Projekt zur Verbesserung der Akutschmerztherapie in der Notaufnahme des Krankenhauses Landshut-Achdorf mit dem Ziel, bei starken Schmerzzuständen rund um die Uhr innerhalb von 30 Minuten ein dem Verletzungsmuster entsprechend sinnvolles Regionalverfahren durchzuführen und so eine deutliche Schmerzreduktion (opioidsparender Effekt) oder gegebenenfalls sogar eine Schmerzfreiheit ohne jede weitere Opioidgabe zu ermöglichen.
Trifft ein Patient mit starken Schmerzen in der Notaufnahme ein, führt der anästhesiologische Dienstarzt umgehend eine Regionalanästhesie durch – analog dem Akutschmerzdienst zur geburtshilflichen PDA im Kreißsaal.
Maria Klaus
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit
LAKUMED Kliniken
Vermeidung von Opioiden
Die Akutschmerztherapie in der Notaufnahme wurde unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Anetseder und Oberarzt Sagmeister eingeführt und kommt besonders den geriatrischen Patienten zugute
Die Regionalanästhesie bietet den Vorteil einer schnellen, sicheren und zumeist überlegenen Schmerztherapie unter der Vermeidung von Opioiden und/oder Sedativa. Außerdem kann durch die Vermeidung einer »Kurznarkose« bzw. eines »Dämmerschlafs« bei nicht-nüchternen Patienten die Patientensicherheit deutlich erhöht werden. Durch die Regionalanästhesie werden auch die Überwachungszeiten in der Notaufnahme verkürzt und Verwirrtheitszustände, besonders bei älteren Patienten, vorgebeugt. Wird die verletzte Extremität anschließend operiert, ist eine effiziente Analgesie bereits etabliert.
Die ersten Monate haben gezeigt, dass – wie erwartet – vor allem die geriatrischen Patienten von der Akutschmerztherapie profitieren. Neben der effizienten Schmerztherapie können zugleich auch die Risiken perioperativer Verwirrtheitszustände gesenkt und Opioide eingespart werden.
Die Akutschmerztherapie mittels Regionalanästhesie verbessert die Patientensicherheit- und zufriedenheit bei schwerwiegenden Extremitätenverletzungen erheblich.
Indikationen zur Akutschmerztherapie durch Regionalanalgesie
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Alle Frakturen und Schmerzzustände der oberen und unteren Extremität
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Schulterluxation
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Klavikula-Fraktur
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Thoraxtrauma mit Kontusion bei Rippenserienfraktur