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Kommunikationshilfe für Patienten ohne Deutschkenntnisse

Der Lions Club Groß-Umstadt überreichte eine »Kommunikationshilfe bei sprachlichen Verständigungsproblemen« im Januar 2017 an die Geschäftsführung der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg. Das Ziel: Menschen mit Migrationshintergrund und ohne Deutschkenntnisse zu helfen, sich im Krankheitsfall verständigen zu können.

»Für Menschen mit Migrationshintergrund und ohne Deutschkenntnisse ist es wichtig, dass sie sich im Krankheitsfall schnell und unkompliziert verstän­di­gen können. Wir möchten helfen und fanden die Idee der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg, einen Patientenleitfaden mit einfachen Zeichen zu entwickeln, großartig. Aus diesem Grunde haben wir dieses Projekt tatkräftig unterstützt«, so Alfred Jakoubek und Armin Domnick vom Lions Club Groß-Umstadt. Die Kommunikations­hilfe bietet Menschen, die kein Deutsch sprechen oder nicht lesen können, die Möglichkeit, sich leicht verständlich zu machen. Die wichtigsten Krankheitsmerkmale sind durch Zeichen dargestellt. Patienten, die beispielsweise Schmerzen im Bauch haben, deuten einfach auf das entsprechende Symbol.

Christoph Dahmen, kaufmännischer Betriebsleiter der Kreiskliniken, lobt die Kommunikationshilfe als ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wichtig und fruchtbar die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern ist. »Sich im Krankheits- oder gar im Notfall gut verständigen zu können – in manchen Fällen ist das lebensentscheidend. Die Kommunika­tions­hilfe wurde von vielen, insbesondere seitens der Ärzteschaft und des Pflegepersonals, dankbar angenommen«, so Christoph Dahmen weiter.

Katja Ehrhard

Leitung Marketing

Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg

Gute Verständigung ist lebensentscheidend

Hilfe für den Erstkontakt

Dr. Martin Schunck, medizinischer Betriebsleiter der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg, pflichtet Christoph Dahmen bei: »Bei der medizinischen Versorgung nicht deutschsprachiger Mitbürger ist die Verständigung ein häufiges Problem. Für stationär aufgenommene Patienten können wir durchaus Übersetzer organisieren, in Akutsituationen geht das aber nicht so schnell. Die Kommunikationshilfe hilft uns, dieses Problem zu lösen.« Der Patienten­leitfaden wird vor allem beim Erstkontakt mit Patienten eingesetzt: in der Notaufnahme, in den Anmelde- und Empfangsbereichen sowie auf der Entbindungsstation. Darüber hinaus wird jede Abteilung und Station damit ausgestattet. »Die Resonanz ist durchweg positiv. Die Kommunikationshilfe wird rege eingesetzt und hilft im Alltag, vorhandene Sprachbarrieren zu durchbrechen«, berichtet Pelin Meyer, juristische Betriebsleiterin der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg.

Modell auch für andere Einrichtungen denkbar

Im gemeinsamen Gespräch wurde die Idee geboren, die Kommunikationshilfe auch anderen Einrichtungen wie beispielsweise Arztpraxen oder der Stadtverwaltung zur Verfügung zu stellen. »Die ersten Rückmeldungen waren sehr positiv. Wir warten dennoch ab, wie sich die Kommunikationshilfe weiterhin im Alltag bewährt. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird der Leitfaden dann nach und nach optimiert«, erklärt Pelin Meyer die weitere Vorgehensweise.

12 | 2017
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