Interview

Medical Board liefert wichtige Impulse für die Medizinstrategie im Verbund

Führung | Strategie
Dr. Frank ThölenBereichsleiter Medizin
CLINOTEL-Krankenhausverbund

Herr Dr. Thölen, braucht der Krankenhausverbund ein Medical Board?

Ganz eindeutig: Ja. Die zunehmende Komplexität im klinischen Leistungsangebot, der fortschreitende Trend zur Spezialisierung innerhalb der einzelnen Fachgebiete, aber auch das rasante Absinken der »Halbwertzeit« von medizinischem Wissen waren für uns der Anlass, dieses Gremium zu gründen. Das Medical Board besteht aus Leitenden Ärzten der Mitgliedshäuser, deren Fachgebiet durch die verbundinterne Qualitätssicherung mit Routinedaten abgedeckt wird. Zusätzlich ist ein Arzt vertreten, der in einem Mitgliedshaus die Funktion eines medizinischen Geschäftsführers innehat. Es wird sich mit verschiedenen strategischen Handlungsfeldern und den medizinischen Zielen des Verbundes beschäftigen und den interdisziplinären Austausch fördern.

Wird der Expertenrat jetzt eine gemeinsame Medizinstrategie für CLINOTEL entwickeln?

Das Medical Board ist Ausdruck der CLINOTEL-Medizinstrategie. Das Gremium wird den Schulterschluss zwischen Ärztlicher Leitung und Geschäftsführung im Krankenhausmanagement verstärken. Denn nur gemeinsam lässt sich eine gute Qualität mit den gegebenen Ressourcen dauerhaft umsetzen. Das Gremium hat durch seine Interdisziplinarität gute Voraussetzungen, die Rahmenbedingungen der Krankenhausversorgung zu analysieren und zu bewerten. Auf dieser Basis werden Empfehlungen für ein qualitativ hochwertiges und bedarfsgerechtes Versorgungsangebot unserer Mitgliedshäuser erarbeitet.

Ist das Medical Board der CLINOTEL-Geschäftsstelle unterstellt?

Nein, das Gremium arbeitet wegen der rechtlichen und organisatorischen Selbstständigkeit unserer Mitgliedshäuser unabhängig. Die Geschäftsstelle unterstützt die Arbeit des Medical Boards; ich habe die Sitzungsorganisation und -leitung übernommen. Strategische Fragestellungen, die in unseren Expertentreffen diskutiert werden, Erkenntnisse aus den Auditverfahren und Ergebnisse der verbundinternen Auswertungen zu medizinischen und betriebswirtschaftlichen Themen werden dem Gremium kontinuierlich zur Verfügung gestellt.

Können sich die Mitgliedshäuser mit konkreten Fragestellungen direkt an das Medical Board wenden?

Das wünschen wir uns! Das Medical Board tagt regelmäßig vor dem halbjährlichen Zusammentreffen der Geschäftsführer unserer Mitgliedhäuser, um relevante Themen und medizinische Zukunftstrends aufzugreifen und für die Sitzung aufzubereiten. Anfragen kommen aus den beinahe 40 Expertengruppen des Verbundes. Auch Fragen einzelner Mitgliedshäuser sind uns willkommen, wenn sie von allgemeinem Interesse für den Verbund sind.

06 | 2016
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