In Zeiten von Corona besteht auch im St. Josef Krankenhaus ein generelles Besuchsverbot. Für die schwer kranken Patienten auf der Palliativstation wurde die Besuchszeit eingeschränkt. Um seine Frau zu erfreuen, die Patientin bei Norbert Schürmann, dem Chefarzt der Palliativmedizin, ist, hat sich Alfred Schroeter etwas Besonderes einfallen lassen.
Nach seiner täglichen Besuchszeit bei seiner Frau Edelgard, die die beiden mit intensiven Gesprächen verbracht haben, ging er in den Garten des Krankenhauses und packte seine Trompete aus.
Behandlung, Fürsorge und Musik
Musik hat im Leben des Ehepaares schon immer eine große Rolle gespielt. »Ich war über 45 Jahre Leiter des Posaunenchors der evangelischen Kirche Rumeln-Kaldenhausen«, erzählt Alfred Schroeter, »meine Frau als Kassenwart war das einzige Mitglied, das noch niemals ein Blasinstrument gespielt hat«, lacht er. Die Zeit auf der Palliativstation haben sowohl Alfred Schroeter als auch seine Frau nicht nur als traurige Zeit empfunden, sondern auch als glückliche Zeit. »Wir sind Herrn Schürmann und seinem Team sehr dankbar für die hervorragende Behandlung und die liebevolle Betreuung«, lobt er den Palliativmediziner.
Freude und Trost
Mit seiner Musik hat Alfred Schroeter aber nicht nur seine Edelgard erfreut, sondern auch die anderen Patienten des Krankenhauses sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jeden Nachmittag pünktlich um 17 Uhr erklang inzwischen das Trompetenspiel und viele Fenster im Krankenhausgebäude wurden geöffnet, um den Liedern zu lauschen. Ob Choräle, Klassik oder auch Volkslieder, das Repertoire ist groß. »Mit meiner Musik möchte ich die Menschen erfreuen und ihnen Trost spenden«, so der Musiker.
Herzenswunsch »Zuhause«
Größter Herzenswunsch des Ehepaares war es, dass Alfred seine Edelgard wieder nach Hause holen kann. Mittlerweile ist die Patientin in einem stabilen Zustand, sodass sie durch den ambulanten Palliativdienst zu Hause versorgt werden kann.
Trompetenspiel im Garten des Krankenhauses
St. Josef Krankenhaus, Moers