Not macht bekanntlich erfinderisch – so führen die Corona-Beschränkungen nebenbei zu neuen Wegen der Kommunikation: Vor wenigen Tagen fand der Pädiatertag der Kinderklinik des GLG Werner Forßmann Klinikums erstmals online statt. Die Teilnehmer konnten sich am PC zuschalten und am Bildschirm die Vorträge der Konferenz verfolgen.
Thematisch ging es auf diesem 33. Pädiatertag unter anderem um Epilepsien und Schlaganfälle im Säuglingsalter. Unter den Referenten waren außer Fachärzten der Kinderklinik auch eine Spezialistin der Klinik für Neuropädiatrie der Charité und ein Kinderarzt der Klinik für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin der Universität Essen. Dr. Dieter Hüseman, Chefarzt der Kinderklinik, hielt als Gastgeber der Tagung ebenfalls einen Vortrag. Sein Thema lautete: »time is brain – Eilige Entscheidungen nach Geburtsasphyxie«. 70 Ärzte, Hebammen und Pflegekräfte hatten sich im Vorfeld für die cirka vierstündige Videokonferenz angemeldet, um ihr Fachwissen zu vertiefen und Erfahrungen auszutauschen.
»Nun liegen uns die Bewertungen der Teilnehmer im Überblick vor, und ich bin überrascht, wie überaus positiv sie ausgefallen sind«, sagt Dr. Dieter Hüseman. »Dieses gute Resultat beruht sicher auch auf dem dringenden Bedürfnis der Kolleginnen und Kollegen nach einer Form von Begegnung und fachlichem Austausch in dieser Zeit. Es waren sogar mehr Ärzte und Ärztinnen als sonst dabei. Etwa ein Drittel der Teilnehmer besuchte zum ersten Mal den Pädiatertag. Ich freue mich sehr, dass wir diesen Sprung ins kalte Wasser gewagt haben, ohne über einschlägige Erfahrungen mit dieser Art von Veranstaltung zu verfügen.«
Pädiatertag am PC
GLG – Gesellschaft für Leben und Gesundheit
Dr. Kurt Petzuch
Ein günstiger Umstand kam dem Gelingen zugute: Die Koordination lag in den Händen von Dr. Kurt Petzuch, der als medizinischer Leiter für Digitalisierung über eine hohe fachliche Kompetenz sowohl in der Pädiatrie als auch in der IT verfügt.
»Wir haben den Wunsch, auch künftig in Ergänzung zur Präsenzveranstaltung einen Online-Zugang anzubieten, deutlich vernommen«, sagt Dr. Dieter Hüseman. »Insofern hat uns die ungewollte Ausnahmesituation vielleicht auch zur künftigen intensiveren Nutzung moderner Kommunikationsmöglichkeiten geführt.«