Die Bilanz der Holzhackschnitzelheizung im GPR Klinikum fällt äußerst positiv aus. Die Anlage ist seit Oktober 2013 in Betrieb und sorgt für eine deutliche Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und eine signifikante Reduzierung der Schadstoffemission.
Die Kosten im Energieeinkauf bei Holzhackschnitzeln sind deutlich geringer als die Kosten für den Einkauf von Gas. Außerdem ist es dadurch möglich, auf einen heimischen Rohstoff zurückzugreifen. Bei dem derzeitigen Jahresverbrauch, der mit Wärme aus der Holzhackschnitzelanlage abgedeckt wird, konnte in den vergangenen zwei Jahren eine Kosteneinsparung von rund 220.000 Euro pro Jahr erzielt werden.
Neben den wirtschaftlichen Vorteilen wurde eine deutliche Reduzierung des Ausstoßes von CO2 erreicht. Luftschadstoffe werden fast ausschließlich durch die Heizungsanlage emittiert. Durch die Installation der Holzhackschnitzelanlage ist es dem GPR Klinikum gelungen, trotz des gewachsenen Gebäudebestandes die CO2-Emissionen deutlich zu senken. Gegenüber der Emission vor der Inbetriebnahme der Anlage wurden im Jahr 2014 insgesamt 1.325 Tonnen fossiles CO2 im Vergleich zu 2013 vermieden. Im Jahr 2015 waren es – trotz der Inbetriebnahme des neuen Betten- und Funktionshauses C – noch immer 649 Tonnen weniger als 2013.
Joachim Haas
Mitarbeiter für Unternehmenskommunikation
GPR Gesundheits- und Pflegezentrum Rüsselsheim
Dies entspricht einer Strecke, die 307-mal um die Erde führt
Die Menge an CO2, die in den vergangenen zwei Jahren eingespart wurde (1.974 Tonnen), entspricht dem, was 1.026 PKW bei einer Fahrleistung von 12.000 Kilometern pro Jahr an CO2 ausstoßen. Umgerechnet würde ein durchschnittlicher PKW, der pro gefahrenen Kilometer circa 160 Gramm CO2 ausstößt, diese Menge an CO2 bei einer Fahrt von 12.337.500 Kilometern ausstoßen. Dies entspricht einer Strecke, die 307-mal um die Erde führt.
Holzhackschnitzelheizanlagen sind im Vergleich zu Heizanlagen für fossile Brennstoffe umweltverträglicher, da die Menge an CO2, die bei der Verbrennung von Hackschnitzeln freigesetzt wird, genau der Menge CO2 entspricht, die beim Wachstum der Hölzer in diese eingebunden wurde.
Holzhackschnitzel ermöglichen es, die Wärmeerzeugung wirtschaftlicher als mit dem vorherigen gasbetriebenen Kessel durchzuführen. Der Kessel der Holzhackschnitzelanlage fasst 7.200 Liter Wasser und hat eine Kesselleistung von 1.600 Kilowattstunden. Die Holzhackschnitzelanlage wird für die statischen Heizflächen (Heizungen) und die Trinkwarmwasserbereitung eingesetzt. Je nach Jahreszeit läuft die Anlage mit 80 bis 90 Grad Vorlauftemperatur.
Daneben existieren zwei Gas-/Öl-Brenner, von denen einer während des gesamten Jahres mit einer Leistung von circa 400 Kilowatt betrieben wird, um den notwendigen Dampf (137 Grad) für die Sterilisation zu erzeugen. Der zweite Brenner gehört zum Ausfallkonzept und kann bei Extremtemperaturen zugeschaltet werden. Die Brenner werden im Normalfall mit Gas betrieben, können aber im Notfall auch mit Öl betrieben werden. Das GPR Klinikum kann auf 3 Öltanks mit jeweils 200.000 Litern Heizöl als Notreserve bei Ausfall der Gas- bzw. der Holzhackschnitzelbelieferung zurückgreifen. Damit verfügt das GPR Klinikum über höchste Ausfallsicherheit.
Volumen
7.200 Liter Wasser
Kesselleistung
1.600 Kilowattstunden
Einsatz
Heizungen und Trinkwarmwasserbereitung
Vorlauftemperatur
80 bis 90 Grad
Umweltverträgliches Handeln ist für uns ein Gebot, das in unserem Leitbild festgeschrieben steht
»Umweltverträgliches Handeln ist für uns ein Gebot, das in unserem Leitbild festgeschrieben steht. Das GPR hat durch die Anschaffung dieser Anlage nachhaltig in die Zukunft investiert. Die Holzhackschnitzelheizanlage des GPR zeigt, dass Ökologie und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen. Der Energieverbrauch für die Wassererwärmung ist – trotz des wachsenden Gebäudebestandes sowie der steigenden Zahl der Patienten – gesunken. Dies wurde auch durch den Einsatz umweltfreundlicher Technologien, die Anpassung der Technikstandards und die Minderung des Wärmeenergiebedarfs der Gebäude erreicht. Und gerade vor dem Hintergrund der aktuell von der OPEC angekündigten Reduzierung der Förderung und der daraus zu erwartenden Preissteigerung wird die Holzhackschnitzelheizung den wirtschaftlichen Vorteil noch stärker ausspielen«, sagte Achim Neyer, der Geschäftsführer des GPR.